[01.12.2021] Am 23.10.2021 fand an Portugals Atlantikküste der letzte europäische Ironman in diesem Jahr statt. Aus Berlin mit dabei waren Alexander-Maximilian Ernst (Zehlendorfer TSV 1988), sowie Frank Lehmann und Ralf Ehren von den Berliner Wasserratten. Alexander zeigte wieder eine starke Leistung. Diesmal war er nicht nur schnell im Wasser und auf dem Rad, sondern lieferte auch ein einen persönlich sehr schnellen Lauf.
Das Rennen begann mit einem Rolling Start am Ribeira Beach kurz vor 8 Uhr morgens. Alexander zeigte erneut sein Können und stieg nach 56:12 min als Erster in seiner Altersklasse mit über 5 Minuten Vorsprung aus dem 17°C frischen Atlantik. Die Radstrecke führte über 2 Runden mit ca. 1500 hm entlang der portugiesischen Riviera, in den bergigen Parque Natural de Sintra-Cascais, über die ehemalige Formel-Eins Strecke in Estoril und zurück auf die Küstenstraße Richtung Lissabon. Bereits nach 10 km ereilte Alexander ein Platten, aber seine Dichtmilch verhinderte den kompletten Druckverlust. So konnte er, nachdem seine Verfolger ihm anfangs immer näher kamen, seinen Vorsprung ab Kilometer 40 wieder ausbauen, bis er plötzlich im Tracker bei Kilometer 156 auf Platz 3 zurückfiel. Wie schon beim Ironman Poland hatte Alexander den Wendepunkt auf der zweiten Runde verpasst und hat noch mal eine 11 km Zusatzschleife gedreht (als wären 180 km nicht schon lang genug).
Alexander-Maximillian Ernst bügelt Portugals Atlantikküste platt ? finisherpix.com
Trotz der zu viel gefahrenen Kilometer ging er auf Platz 3 mit 10 Minuten Rückstand zum Führenden auf die Laufstrecke. Bei strahlend blauem Himmel um die 20°C rannte Alexander einen seiner besten Marathons innerhalb eines Ironmans und konnte 6 km vor dem Ziel sogar noch auf Platz 2 vorlaufen. Überglücklich überquerte er nach 10:21 h jubelnd ins Ziel. Das wäre natürlich auch eine direkte Qualifikation für die nächste Ironman-Weltmeisterschaft in Kona gewesen. Alexander war jedoch schon durch seinen Erfolg in Tallinn 2020 (und sogar zusätzlich in Gdynia 2021) für Kona 2022 qualifiziert. Was für ein Luxusproblem :)
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Von den Berliner Wasserratten waren Frank Lehmann und Ralf Ehren ebenfalls in Cascais am Start. Für beide war es bereits der zweite Ironman nach Vichy in diesem Jahr. Frank, der sich den Ironman Cascais zum 50.Geburtstag geschenkt hatte, war mit Frau und Wohnmobil angereist und verband den Wettkampf mit einem fast vierwöchigen Urlaub in Portugal. Zunächst stand jedoch der Triathlon auf dem Programm und Frank erwischte einen richtig guten Tag. Nach 1:11 h stieg er leicht unterkühlt aufs Rad und genoss danach die anspruchsvolle, aber schöne Strecke auf der ihm wieder warm wurde. Nach 6:12 h 'treten, treten, treten' wechselte er mit noch halb vollen Batterien gut gelaunt in die Laufschuhe. Der gefürchtete Marathon lief dann in den ersten zwei von drei Laufrunden relativ flüssig, nun aber waren die Energiespeicher doch schon stark entleert. Da Aufgeben keine Option war, kämpfte sich Frank mit Gehpausen über die letzte Laufrunde. Nach 12:32 h lief er mit persönlich neuer Bestzeit jubelnd ins Ziel und konnte danach den Rest des Urlaubs nach 9 Monaten Langdistanz-Training und Entbehrungen verdient genießen.
Für Ralf lief es zunächst auch richtig gut. Er konnte nach 1:22 h im Atlantik aufs Rad steigen. Da er jedoch auf einem geliehenen Rad unterwegs war und die Position nicht hundertprozentig passte, bekam er ab der Hälfte der Strecke Knieschmerzen. Er kämpfte sich dennoch weiter bis zur zweiten Wechselzone, aber ein Marathon war an diesem Tag aufgrund der Schmerzen nicht mehr möglich.
Herzlichen Glückwunsch an alle Kämpfer!
Ergebnisse
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Du bist Berliner, warst bei diesem Wettkampf am Start und wir haben Dich vergessen? Das war keine Absicht. Bitte