[27.08.2021] Frankfurt am Main war am 15.August nicht nur der Schauplatz der Ironman-Europameisterschaft für die Männer, sondern auch die Arena für 4 Berliner Triathleten. Oliver Bolm (LTC Berlin), Jörg Kaiser, Ryuichiro 'Louis' Iijima (beide TuS Neukölln) und Laufrakete Marcus Gawlik (TVB09) sprangen um kurz nach 6:40 Uhr mit 1500 weiteren Athleten in den 23,7 °C warmen Langener Waldsee. Das bedeutete mit Neo, aber Corona-bedingt ohne Einschwimmen.
Als Erster aus dem Wasser war nach 1:01 h Jörg Kaiser. Ihm folgten Olli Bolm nach 1:05 h, Louis nach 1:07 h und Marcus nach 1:09 h. Alle vier hatten im Vorfeld nur ein minimiertes Schwimmtraining absolvieren können. Angesichts dieses Umstandes waren auch alle vier mit Ihren Schwimmzeiten zufrieden, wohlwissend, dass das Rennen nicht in der ersten Disziplin entschieden wird. Olli hatte ein paar Probleme in der Wechselzone. Zum einen hatte sein Hinterrad keine Luft mehr (trotz Aufpumpen vor dem Schwimmen) und zum anderen hatte sich der Transponder beim Ausziehen des Neos gelöst, was eine Extrarunde zurück zum Schwimmbeutel kostete.
Jörg Kaiser und Oliver Bolm beim Ironman Frankfurt fast mit identischer Radzeit (? FinisherPix.com)
Ryuichiro 'Louis' Iijima gut gelaunt nach dem ersten Wechsel beim Ironman Frankfurt 2021 (? Louis)
Die Radstrecke war etwas zuschauerunfreundlicher als in den letzten Jahren, somit etwas langweiliger und leider auch knapp 3 km länger. Louis war im Vorfeld des Wettkampfes 6 Wochen krank gewesen und hatte dadurch ein deutliches Trainingsdefizit. Ähnlich ging es Marcus, der kaum Zeit für längere Radfahrten vor Frankfurt gefunden hatte. Somit war Zurückhaltung Trumpf und wie bei jeder Langdistanz der Fokus auf Watt, Kohlenhydrate und Abstand zum Vordermann gerichtet. Jörg und Louis bekamen unterwegs noch unerwartete Unterstützung von ihren TuS-Neukölln-Teamkollegen, die sich nach ihrem Regionalligastart in Oschersleben auf den Weg in die Mainmetropole gemacht hatten. Jörg stieg dann auch als erster Berliner nach 5:18 h vom Rad, um jetzt bei recht warmen Temperaturen den Marathon in Angriff zu nehmen. Kurz dahinter und die Radstrecke eine Minute schneller absolviert, wechselte Oliver in seine neuen Laufschuhe. Louis folgten mit 5:35 h und Marcus nach 5:42 h Radzeit.
Marcus und Oliver mit Stahl und Glas im Hintergrund und Carbon unter den Füssen (? FinisherPix.com)
Louis mit einem Grinsen und Jörg mit der Hawaii-Quali beim Ironman Frankfurt (? Louis und Jörg)
Der Marathon beim Ironman Frankfurt führt über 4 Runden entlang des Mains, also 8 Brückenüberquerungen, die immer wieder den Lauf-Rhythmus unterbrechen. Am besten kam damit der BSV-Winterlaufserie-Sieger von 2019 zurecht. Oliver konnte die Strecke in 3:20 h absolvieren und lief nach 9:51 h sichtlich zufrieden über die Ziellinie. Weit entfernt von seiner Bestform 2016/2017 war dies seine beste Langdistanz-Performance bezüglich Streckeneinteilung und Ernährung. Kurz nach ihm lief Jörg nach 10:00 h und einem Marathon in 3:33 h über den Zielteppich am Frankfurter Römer. Seine Supportcrew hatte ihn auf den letzten Kilometern dazu angetrieben, noch den in der Altersklasse vor ihm liegenden Athleten zu überholen. Dies gelang und somit errang Jörg mit Platz 10 in seiner AK (M50-54) die Qualifikation für die nächste Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Louis teilte sich den Lauf gut ein, musste aber auf der letzten Laufrunde der Hitze Tribut zollen. Mit einem 3:35 h-Marathon lief er nach 10:29 h ins Ziel. Nur eine halbe Minute nach ihm war das Rennen auch für Marcus mit einer Laufzeit von 3:30 h zu Ende. Er lief seinen Marathon voll motiviert an, aber nach der dritten Laufrunde war 'der Ofen leider leer'. Trotzdem war er voll zufrieden, da er aufgrund der geringen Trainingsumfänge Schlimmeres erwartet hatte.
Ebenfalls am Start in Frankfurt war Ingo Hertzsch (Sisu Berlin). Ingo kam als 42 seiner Altersklasse in 1:06 h aus dem Wasser, fuhr anschließend einen kanppen 34er Schnitt (5:23h) und bewältigte den Marathon in 4:17 h. Dies bedeutete im Ziel Platz 61 von 144 Athleten ind der Altersklasse 45-49.
Herzlichen Glückwunsch!
Zufrieden im Ziel. Das ist was zählt (? FinisherPix.com)
Übrigens lief Marcus nur eine Woche nach seinem Frankfurt-Ironman den Berliner Halbmarathon in 1:14:54 h. Außerdem ist nun endlich das Geheimnis für die schnellen Beine von Livia Eggler enthüllt. Es liegt an den Genen. Ihr Papa Jürg Eggler gewann die M60-Wertung in Frankfurt mit der deutlich schnellsten Laufzeit und qualifizierte sich somit ebenfalls souverän für den nächsten Ironman auf Hawaii.
Ergebnisse
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